13. Jun 2018

Westmittelfranken hat das erste Energieeffizienz-Netzwerk im bayerischen Handwerk

Die Energiewende ist nach wie vor ein wichtiges Thema für Politik und Wirtschaft. Und sie birgt große Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, haben die Unternehmerfrauen im Handwerk Ansbach/Westmittelfranken e.V. mit Unterstützung der Handwerkskammer für Mittelfranken nun das erste Energieeffizienz-Netzwerk im bayerischen Handwerk gegründet.

 

Sechs Handwerksbetriebe in Westmittelfranken wollen gemeinsam erkunden, was sie in Sachen Energieeinsparung weiter tun können. Sie wollen ihre Werkstätten genau unter die Lupe nehmen und diese durch passende Maßnahmen (noch) energieeffizienter machen. Ziel ist es nicht nur, den Energieverbrauch und die -kosten zu senken, sondern damit auch die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

 

Die Mitglieder des ersten Energieeffizienz-Netzwerks im bayerischen Handwerk trafen sich zur Auftaktveranstaltung. Mit dabei waren Handwerkskammerpräsident Thomas Pirner (3.v.r.), Wilhelm Scheuerlein (Handwerkskammer, 4.v.r.), Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Ministerialdirigent Rudolf Escheu und der Bechhofener Bürgermeister Helmut Schnotz (vorne weiter von rechts). Bildquelle: Handwerkskammer für Mittelfranken
Das Expertenwissen, das Wilhelm Scheuerlein, Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung und Energieberater bei der Handwerkskammer, und seine Beraterkollegen vermitteln sowie die Ideen, die durch den Austausch mit den Netzwerkpartnern entstehen, helfen dabei.

Etliches geschieht bereits in den Unternehmen – manche haben zum Beispiel stromerzeugende Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder eine sparsame LEDBeleuchtung. Doris Unger, die Gastgeberin an diesem Tag, hat ihre neue Werkhalle bereits auf den neuesten Stand gebracht. „Wir stehen im Handwerk zu unserer Verantwortung“, sagt sie. „Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen.“

 

Darum werden sich die Unternehmerfrauen Doris Unger (WU Mechanische Werkstätte GmbH, Waizendorf), Susanne Schwab (Schwab-Tiefbau, Weihenzell), Elke Heidigsfelder (Auto Heidingsfelder, Merkendorf), Michaela Stark (Friedrich Stark Holzbau GmbH, Feuchtwangen), Marianne Weinmann (Metzgerei Weinmann, Bechhofen) und Renate Diezinger Schlosserei (Diezinger, Leutershausen) nun regelmäßig zu Themenwerkstätten und zum Erfahrungsaustausch treffen und anschließend entsprechende Maßnahmen umsetzen. Moderiert und fachlich begleitet werden sie von den Beratern der Kammer.

 

„Ihr Netzwerk ist die Nummer 137“, weiß Handwerkskammerpräsident Thomas Pirner, der übrigens per Hybridfahrzeug zur Auftaktveranstaltung gefahren kam. Er freut sich, das erste im bayerischen Handwerk in seinem Kammerbezirk aus der Taufe zu heben. Denn solche Netzwerke gibt es bundesweit. Die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft haben sich selbst verpflichtet, bis Ende 2020 rund 500 neue Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen und durchzuführen. Ministerialdirigent Rudolf Escheu, Leiter der Abteilung Erneuerbare Energien, Energieeffizienz im Bayerischen Wirtschaftsministerium erklärt, dass in den vergangenen Wochen verstärkt solche Netzwerke entstanden seien. Er mahnt nur an, den „Zauber des Anfangs“ zu erhalten: „Man muss am Ball bleiben.“

 

Das wollen die Unternehmerfrauen in Westmittelfranken und sind sich damit des Lobes von Landrat Dr. Jürgen Ludwig, des Bechhofener Bürgermeisters Helmut Schnotz und zahlreicher weiterer Gäste aus Politik und Wirtschaft sicher.

 

„Wir wollen konkret Kilowattsunden einsparen“, kündigt Wilhelm Scheuerlein als Beitrag des Handwerks zur Energiewende an. Und fügt hinzu: „Die Handwerkskammer wäre offen dafür, weitere Netzwerke dieser Art zu betreuen.“

 

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